Dr. Nina Jeanette Hofferberth

Ich glaube, dass mancher großer Redner, in dem Augenblick, da er den Mund aufmachte, noch nicht wußte, was er sagen würde. Aber die Überzeugung, daß er die ihm nötige Gedankenfülle schon aus den Umständen, und der daraus resultierenden Erregung seines Gemüts schöpfen würde, machte ihn dreist genug, den Anfang, auf gutes Glück hin, zu setzen.

 

Von Kleist, H. (1805/1806). Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden, in H. von Kleist: Sämtliche Erzählungen und andere Prosa. Reclams Universal-Bibliothek Nr. 8232. Stuttgart: Reclam, S. 341f.